Studie analysiert Qualifikationsanforderungen bei Online-Stellenanzeigen für Ausbildungsplätze
30.08.2024
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland steht vor einem ernsthaften Nachwuchsproblem, da die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze steigt, während die Anzahl der unversorgten Bewerber*innen kaum sinkt. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung untersucht dieses Ungleichgewicht durch die Analyse von über 2,4 Millionen Online-Stellenausschreibungen für Ausbildungsplätze. Die Ergebnisse zeigen, dass immer mehr Ausschreibungen keinen spezifischen Schulabschluss verlangen. Dies könnte jedoch dazu führen, dass Schulabgänger*innen mit Hauptschulabschluss sich nicht angesprochen fühlen und sich weniger bewerben. Regionale Unterschiede zeigen, dass in Gebieten, in denen es Betriebe besonders schwer haben Ausbildungsplätze zu besetzten, Schulabgänger*innen mit Hauptschulabschluss häufiger direkt angesprochen werden. Ohne direkte Ansprache könnten junge Menschen mit niedriger Schulbildung annehmen, dass sie nicht erwünscht sind, sobald es ausreichend Bewerber*innen in einer Region gibt. Die Studie legt nahe, dass Ausbildungsbetriebe klarere Angaben zu den Anforderungen machen sollten, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Bewerber*innen, insbesondere jene mit niedrigerer Schulbildung, die Möglichkeit haben, sich zu bewerben. Denn ein Recht auf Ausbildung sollte unabhängig vom Wohnort für alle gelten.
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