Jugendhilfe

Die Kinder- und Jugendhilfe soll junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern. Sie soll dazu beizutragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen. Diese Grundsätze und Ziele legt § 1 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG/SGB VIII) fest. Manche jungen Menschen sind wegen sozialer Benachteiligung oder individuellen Beeinträchtigungen im erhöhten Maße auf Unterstützung angewiesen. Ihnen garantiert § 13 SGB VIII sozialpädagogische Hilfen (Abs. 1), sozialpädagogisch begleitete Ausbildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen (Abs. 2) und die Unterkunft in sozialpädagogisch begleiteten Wohnformen (Abs. 3). Das ist der rechtliche Rahmen der Jugendsozialarbeit als eines Teilgebietes der Kinder- und Jugendhilfe. Die „Hilfen zur Erziehung“ gehören zwar nicht zur Jugendsozialarbeit, aber der entsprechende Passus in § 27 fordert, dass jungen Menschen bei Bedarf Ausbildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen angeboten werden, und bezieht sich dabei wiederum auf § 13. Die Angebote der Jugendsozialarbeit sollen mit den Maßnahmen der Schulverwaltung, der Bundesagentur für Arbeit, Trägern der betrieblichen und außerbetrieblichen Ausbildung sowie Trägern von Beschäftigungsangeboten vor Ort abgestimmt werden.

Die Kinder- und Jugendhilfe entwickelt sich kontinuierlich weiter – zum einen durch eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeit, indem sie Impulse gibt und Initiativen ergreift; zum anderen durch Herausforderungen und Anfragen aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Aktuelle Querschnittsthemen wie Inklusion, Partizipation, Kinderschutz oder der Ausbau von Ganztagsschulen und vieles andere zählen dazu. Auch die Jugendsozialarbeit im engeren Sinne ist an diesen Entwicklungen beteiligt und verhält sich dazu.

Interessante aktuelle Trends und Perspektiven aus der Kinder- und Jugendhilfe tragen wir an dieser Stelle für Sie zusammen.

Jugendhilfe

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Sicherung der Integrität und Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe

18.10.2024

Rechtsextreme Akteur*innen versuchen zunehmend, Einfluss auf die Kinder- und Jugendhilfe zu nehmen, was eine Bedrohung für demokratische Werte darstellt. Besonders politische und außerparlamentarische rechtsextreme Bewegungen drängen darauf, ihre ideologischen Vorstellungen in diese sozialen Bereiche einzubringen. Diese Entwicklung gefährdet die gesunde Entwicklung junger Menschen, die auf eine offene und vielfältige Gesellschaft angewiesen sind. Das wachsende politische Gewicht rechtsextremer Parteien trägt zur Normalisierung rechtsextremer Diskurse bei, insbesondere in bestimmten Regionen und auf kommunaler Ebene. Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe müssen sich mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen und Strategien entwickeln, um die Resilienz der Jugendhilfe gegen rechtsextreme Einflüsse zu stärken. Im Rahmen ihres Redaktionsschwerpunkts „Kinder- und Jugendhilfe im Kontext Rechtsextremismus“ veröffentlicht das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe Beiträge, die nicht nur die Probleme aufzeigen, sondern auch konkrete Strategien im Umgang mit Rechtsextremismus diskutieren.

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Rassismuskritik

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AGJ zum Umgang mit Rechtsextremismus und -populismus

18.10.2024

In Zeiten wachsender Unsicherheit und des Aufstiegs populistischer Akteure, gerät die Demokratie zunehmend unter Druck. Populistische Erzählungen gewinnen an Zustimmung, da viele Menschen das Gefühl haben, dass die Demokratie nicht in der Lage ist, auf komplexe Krisen sozial gerecht zu reagieren. Die AGJ betont in ihrer Stellungnahme das demokratische und inklusive Selbstverständnis der Kinder- und Jugendhilfe. Die Kinder- und Jugendhilfe sehe es als ihre Aufgabe, positive Lebensbedingungen zu fördern und die Rechte junger Menschen und ihrer Familien zu schützen, basierend auf dem SGB VIII, dem Grundgesetz und internationalen Konventionen.  Sie setzt sich gegen jede Form von Diskriminierung ein und sieht Diversität als Bereicherung. Trotz dieses Anspruchs ist auch die Kinder- und Jugendhilfe nicht frei von Rassismus und Diskriminierung, was eine kontinuierliche Selbstreflexion und Weiterentwicklung erfordert.

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Jugendhilfe

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13.11.2024: Kundgebung „NRW bleib sozial!“

18.10.2024

Der Haushaltsentwurf 2025 der NRW-Landesregierung plant Kürzungen von 83 Millionen Euro bei sozialen Diensten und Angeboten. Die LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW weist darauf hin, dass diese Einsparungen spürbare Folgen für viele Menschen hätten, da die soziale Infrastruktur geschwächt und Unterstützungsangebote eingeschränkt würden. Träger, Mitarbeitende und Ehrenamtliche im sozialen Bereich müssten mit noch größeren Belastungen rechnen und die ohnehin angespannte Situation in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit würde weiter verschärft. Um gegen diese Kürzungen zu protestieren, ruft die LAG Freie Wohlfahrtspflege zur gemeinsamen Demonstration in Düsseldorf auf.

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Jugendhilfe

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27.11./04.12.2024: Menschenhandel: Minderjährige, Männer, Deutsche als Betroffene im Blick (online)

18.10.2024

Von Menschenhandel betroffen sind nicht nur ausländische Frauen in der Zwangsprostitution. Das Bundeskriminalamt zeigt, dass 27,9% der Opfer in abgeschlossenen Verfahren 2022 Deutsche waren. Auch Männer und Minderjährige sind betroffen. Viele Betroffene suchen eine Beratung auf, ohne direkt als Opfer von Menschenhandel erkannt zu werden. Um diese schwere Menschenrechtsverletzung zu bekämpfen, möchte die Caritas und IN VIA mit ihrer zweitägigen digitalen Fachtagung den Blick auf diese leicht übersehenen Opfergruppen lenken. Darüber hinaus werden auch neue Tatbestände wie Leihmutterschaft und illegale Adoption diskutiert. Die Fachtagung richtet sich an Fachkräfte aus Einrichtungen und Diensten der Fachbereiche Migration und Integration, Kinder- und Jugendhilfe, Frauensozialarbeit, Männerarbeit und Bahnhofsmission sowie am Thema Interessierte.    

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Jugendhilfe

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DJI: Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe

04.10.2024

Das Forschungsmagazin „DJI Impulse“ thematisiert den wachsenden Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe, besonders in Westdeutschland. Trotz des Ausbaus von Kinderbetreuung, Kinderschutz und Erziehungshilfen gelingt es nicht mehr, den steigenden Personalbedarf zu decken, was bis 2030 in der Kindertagesbetreuung zu einem Mangel von bis zu 88.000 Fachkräften führen könnte. Vor allem der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 verschärft die Situation. Die bisherigen Strategien zur Personalgewinnung, wie der Ausbau des Ausbildungssystems und die Wiedereingliederung von Müttern, sind erschöpft. Die Ausgabe des Magazins analysiert nicht nur die Ursachen des Fachkräftemangels, sondern stellt auch Lösungsansätze für die Zukunft vor. Die Experten empfehlen ein Bündel an Maßnahmen, darunter die Anerkennung ausländischer Fachkräfte, den Einsatz multiprofessioneller Teams und die Förderung von Quereinsteigern.

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Jugendhilfe

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19.11.2024: Update Jugendschutzrecht 2024 (online)

04.10.2024

Auch 2024 gab es wichtige Änderungen im Kinder- und Jugendschutzrecht, die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe kennen sollten. Ein Onlineseminar der AJS NRW bietet einen Überblick über die neuesten Entwicklungen und ihre praktischen Auswirkungen. Dazu gehört der aktuelle Stand der Teillegalisierung von Cannabis in NRW und ihre Konsequenzen für den Jugendschutz sowie neue Strafmaße bei Kinderpornografie. Zudem wird der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt und seine geplanten Maßnahmen vorgestellt. Als weitere Themen werden die Änderungen im Jugendschutzgesetz durch europäische Vorgaben wie das Digitale Dienste Gesetz und den Digital Service Act 2024 erläutert sowie die geplante Novelle des Jugendmedienstaatsvertrags und ihre Auswirkungen auf die Praxis.

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Digitalisierung

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Aufruf: „Digitalisierung der Jugendsozialarbeit“

13.09.2024

Das Kooperationsprojekt der Katholischen Jugendsozialarbeit und der Technischen Hochschule Köln startet eine neue Runde zur Entwicklung digitaler Medienansätze in der Jugendsozialarbeit. Einrichtungen können gemeinsam mit Studierenden praxisnahe Digitalisierungsstrategien erarbeiten. Ziel ist es, innovative Konzepte zu schaffen, um junge Menschen über die digitalen Medien, die sie nutzen, besser zu erreichen. Die Teilnahme bietet eine Gelegenheit, die Digitalisierung in der Jugendsozialarbeit voranzutreiben. Der Projektzeitraum läuft von Herbst 2024 bis Sommer 2025, mit einem Auftakt am 29. Oktober 2024.

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Jugendhilfe

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Änderung der nordrhein-westfälischen Ausführungsgesetze zum SGB VIII

30.08.2024

Nach der ersten Lesung am 4. Juli 2024 wurde der Gesetzentwurf zur Änderung der nordrhein-westfälischen Ausführungsgesetze zum SGB VIII an mehrere Ausschüsse, darunter den Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend, überwiesen. Der Entwurf setzt das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz auf Landesebene um, dessen Ziel es ist, insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Volljährige mit besonderem Unterstützungsbedarf zu stärken. Das Gesetz führt gesetzliche Änderungen in fünf Bereichen ein: besseren Kinder- und Jugendschutz, die Stärkung von Pflegekindern und Jugendlichen in Erziehungshilfeeinrichtungen, die Bereitstellung von Hilfen aus einer Hand für Kinder mit und ohne Behinderungen, mehr Prävention vor Ort sowie eine stärkere Beteiligung junger Menschen, Eltern und Familien.

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Politische Bildung

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Rechtliche Rahmenbedingungen politischer Betätigung

23.08.2024

Politische Äußerungen in gemeinnützigen Organisationen, am Arbeitsplatz und in Vereinen werfen zahlreiche rechtliche Fragen auf, insbesondere im Gemeinnützigkeits-, Arbeits- und Vereinsrecht. Im Gemeinnützigkeitsrecht stellt sich bspw. die Frage, in welchem Umfang Organisationen politisch aktiv sein dürfen, eine Debatte, die durch den Jahressteuergesetzesentwurf 2024 Teil II erneut entfacht wurde. Durch eine geplante Erweiterung des § 58 Nr. 11 AO könnte es steuerbegünstigten Körperschaften ermöglicht werden, gelegentlich zu politischen Themen Stellung zu nehmen, ohne ihre steuerlichen Vorteile zu verlieren. Eine Handreichung des Paritätischen erläutert die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen und fasst die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen politischer Betätigung zusammen.

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Jugendhilfe

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Berichtswesen zur landesgeförderten Jugendsozialarbeit in NRW (Zahlen & Daten, Berichtsjahr 2022)

09.08.2024

Der Bericht informiert über die mit Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans NRW geförderten Bereiche der Jugendsozialarbeit, insbesondere Beratungsstellen, Jugendwerkstätten und Projekte zur Vermeidung schulischen Scheiterns. Er basiert auf den 162 statistischen Erhebungen, die 2022 bei den Landesjugendämtern Westfalen-Lippe und Rheinland eingegangen sind. Der Bericht zeigt zum einen auf, auf welchen Grundlagen die Förderung beruht, welche Ziele angestrebt und welche Zielgruppen durch die landesgeförderten Jugendsozialarbeit in NRW erreicht werden sollen. Zum anderen werden die Ergebnisse grafisch aufbereitet und detaillierte Informationen zu den Trägern, Beratungsangeboten und Werkpädagogik geliefert.

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