Als großes Land mitten in Europa ist Deutschland das Zuhause von Menschen unterschiedlichster Herkunft. Neben jungen Menschen mit deutschen Vorfahren leben hier Kinder und Jugendliche, deren Eltern oder Großeltern zugewandert sind, um in Deutschland zu arbeiten, oder weil sie als Deutschstämmige aus osteuropäischen Ländern übergesiedelt sind; sie suchen als Geflüchtete Schutz vor Verfolgung oder kommen aus anderen Gründen. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen, verfügen über unterschiedliche schulische oder berufliche Ausbildungen, bewegen sich in verschiedenen kulturellen und sozialen Bezügen.
Allen gemeinsam ist, dass sie Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe brauchen – mit anderen Worten: Integration. Dazu zählen die Zugänge zu Erziehung und Bildung, zu Ausbildung und zum Arbeitsmarkt, zu Wohnmöglichkeiten und einem guten Umfeld ebenso wie zur Gesundheitsversorgung, zum Rechtssystem und vielen anderen Lebensbereichen mehr. Für viele junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind diese Zugänge eine Selbstverständlichkeit, andere aber sehen sich vor Hürden gestellt, die sie ohne Hilfe nicht überwinden.
Aus einer unzureichenden Integration können verschiedene soziale Problemlagen erwachsen, die sich gegenseitig verschärfen; etwa, wenn Bildungsbenachteiligung, Armut oder Diskriminierung dazu führen, dass Betroffene sich bewusst von der Gesellschaft abwenden oder sich ausgrenzen und politisch oder religiös radikalisieren.
Die „Lebenslage Migration“ nimmt also die ganz verschiedenen Situationen junger Menschen in den Blick, die selbst oder deren Familien nach Deutschland zugewandert sind, und geht auf die verschiedenen Gründe nicht gelingender Integration ein.