Sehr geehrte Leser*innen,
im Zuge der Vorbereitungen für den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ab 2028 plant die Europäische Kommission auch eine Reform des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+). Ziel ist es, soziale Ungleichheit entschlossener zu bekämpfen, Armut zu verringern und jungen Menschen bessere Chancen auf Teilhabe zu eröffnen. Für Träger und Einrichtungen der Jugendsozialarbeit klingen diese übergeordneten Ziele sehr positiv – die Tücken stecken wie immer im Detail.
Der ESF+ ist seit Jahren ein wesentliches Instrument zur Förderung benachteiligter junger Menschen – vor allem im Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf. Die künftige Gestaltung des Europäischen Sozialfonds soll stärker auf Wirkung, Zielgruppengenauigkeit und europäische Sozialziele ausgerichtet sein. Hier liegt eines der Risiken – denn gerade niedrigschwellige Angebote, die auf Beziehung, Stabilität und Vertrauen setzen, lassen sich nicht in kurzfristigen Erfolgskennzahlen abbilden.
Inwiefern sich eine stärkere soziale Fokussierung, flexiblere Förderbedingungen und bessere Kombinationsmöglichkeiten mit nationalen Programmen positiv bemerkbar machen, muss ebenso kritisch begleitet werden wie die zunehmend zentrale Steuerung.
Mit dieser Ausgabe von Jugendsozialarbeit aktuell wollen wir die Entwicklungen einordnen und dazu anregen, sich in die Debatte einzubringen. Denn die Zukunft der Jugendsozialarbeit hängt auch davon ab, wie europäische Förderung gestaltet wird – im Interesse der jungen Menschen, die sie dringend brauchen.
Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre.
Stefan Ewers
Geschäftsführer
Den gesamten Artikel erhalten Sie im Anhang.
Quelle: Lisa Schüler (Deutscher Caritasverband) / Alexander Hauser (BAG KJS)