Sehr geehrte Leser*innen,
„Einsamkeit ist die neue soziale Frage unserer Zeit.“ Mit diesen Worten stellte Ministerpräsident Hendrik Wüst die Studie „Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie“ Ende vergangenen Jahres in Berlin vor. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind danach von (extremer) Einsamkeit betroffen. Als Erklärung kommen einem vor allem die rigiden Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als Ursache in den Sinn. Doch ein Blick über die Landesgrenzen hinweg zeigt, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie eine Entwicklung verstärkt hat, die ohnehin schon sichtbar war.
Bereits 2018 entwickelte Großbritannien als erstes Land eine nationale Strategie, um Einsamkeit zu bekämpfen, und legte die Zuständigkeit in die Hände eines Ministeriums. Britische Studien zeigten ebenfalls, dass vor allem junge Menschen in individualisierten Gesellschaften wie den USA, Großbritannien und Deutschland betroffen sind und Einsamkeit oft mit bestimmten Lebensphasen, dem sozialen Status und intensiver Mediennutzung verbunden ist.
Dass verstärkte oder extreme Einsamkeit nicht nur gesundheitliche Konsequenzen, sondern auch Auswirkungen auf demokratische Einstellungen hat, zeigt diese Ausgabe von Jugendsozialarbeit aktuell. Wir appellieren an die staatlichen Stellen, nicht nur die bereits vorhandenen Angebote zu bündeln und transparenter zu machen, sondern neue Ansätze im Bereich (Aus-)Bildung, soziale Arbeit, Gesundheitsversorgung, Städtebau etc. zu fördern.
Stefan Ewers
Geschäftsführer
Den gesamten Artikel erhalten Sie im Anhang.
Quelle: Melanie Weiser (Progressives Zentrum)