Liebe Leserin, lieber Leser,
wieviel haben Sie sich heute schon bewegt? Kommen Sie auf eine Bewegungszeit von 90 Minuten in moderater bis hoher Intensität? Sind Sie täglich mindestens sechzig Minuten zügig zu Fuß unterwegs? Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung des Bundesgesundheitsministeriums sehen über alle Altersgruppen hinweg eine Stunde moderate bis intensive körperliche Aktivität vor – mindestens!
Dieser innere Schweinehund muss jeden Tag aufs Neue überwunden werden. Nimm die Treppe statt den Aufzug! Geh zu Fuß zum Bäcker, statt die paar hundert Meter mit dem Auto zu fahren. Ein solches Gesundheitsverhalten wird jedoch nicht nur durch einen inneren Antrieb bestimmt. Vielmehr wird das Gesundheitsverhalten durch komplexe Ursachen und Rahmenbedingungen beeinflusst: materielle Ressourcen, Bildung und Umweltfaktoren dürfen in diesem Zusammenhang nicht außer Acht gelassen werden. Daher greift eine Prävention, die lediglich auf individuelle Verhaltensänderungen zielt, zu kurz. Es braucht eben auch übergeordnete Maßnahmen, die an den konkreten Lebensbedingungen und gesellschaftlichen Strukturen ansetzen. Dass hier gerade die Gestaltung des sozialen und Wohnumfelds junger Menschen in benachteiligten Lebenssituationen in besonderer Weise in den Blick genommen werden sollte, ist ein Ergebnis der aktuellen KiGGS-Studie, über die wir Sie in dieser Ausgabe von jugendsozialarbeit aktuell näher informieren.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Stefan Ewers
Geschäftsführer
Quelle: Susanne Krug / Jonas D. Finger / Robert-Koch-Institut