Liebe Leserin, lieber Leser,
zunehmend berichteten und berichten Mitarbeiter_innen aus Einrichtungen der Jugendsozialarbeit von auffälligem und abweichendem Verhalten bei ihren Klient_innen. Daher hat sich die LAG KJS NRW in den vergangenen zwei Jahren mit dem Thema „Psychosoziale Gesundheit in der Jugendsozialarbeit“ auseinandergesetzt. Doch handelt es sich bei diesen Auffälligkeiten um mehr oder weniger „normale“ adoleszente Verhaltensweisen oder um diagnostizierte seelische und psychische Erkrankungen? Gibt es Unterschiede in der Arbeit mit Jugendlichen, die diagnostizierte Erkrankungen haben oder „nur“ auffällig sind?
Die Übergänge zwischen „normalem“ und krisenhaftem Verhalten bis hin zu einer psychischen Erkrankung in der Adoleszenz sind fließend. Laut verschiedener Studien zeigen 10 bis 20 Prozent aller jungen Menschen im Kindes- und Jugendalter psychische Auffälligkeiten. „Psychosoziale Gesundheit“ bedeutet, dass jemand sich wohl fühlt und seine eigenen Fähigkeiten verwirklichen kann. Hierbei geht es auch um die Fähigkeit, mit einem normalen Maß an Belastungen im Leben zurechtzukommen, produktiv zu sein und einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Die katholischen Träger und Einrichtungen der Jugendsozialarbeit in NRW waren aufgerufen, uns mittels Fragebogen ihre Erfahrungen mitzuteilen. Über die Ergebnisse der Befragung und die daraus abgeleiteten Anforderungen informieren wir Sie in dieser Ausgabe von jugendsozialarbeit aktuell.
Stefan Ewers
Geschäftsführer
Quelle: Christine Müller / LAG KJS NRW