Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie schon einmal einen europäischen Förderantrag gestellt? Klagen Sie dann auch über den großen Umfang und Aufwand bei der Beantragung und beim Verwendungsnachweis? Auch wir in der LAG-Geschäftsstelle haben uns schon des Öfteren die Frage nach Aufwand und Nutzen dieser Förderung gestellt. Ziemlich schnell droht man dann in eine Diskussion über Krümmungswinkel für Gurken, Butterberge, Versorgungsposten für Politiker und eine riesige Verwaltung abzudriften. Wundert es einen da, dass die Euroskeptiker bei der vergangenen Europawahl einen beträchtlichen Zulauf verzeichnen konnten?
Bis zu 325 Mrd. Euro werden in den kommenden sieben Jahren auf europäischer Ebene für „Kohäsion für Wachstum und Zusammenarbeit“ ausgegeben. Ein Teil dieser 325 Mrd. fließt direkt über die sogenannten Strukturfonds (unter anderem den Europäischen Sozialfonds) nach Deutschland und NRW zurück, ein kleiner Teil wird über die europäischen Förderprogramme zur Verfügung gestellt. Zum Vergleich: Die gesamten Ausgaben der Bundesrepublik Deutschland beliefen sich in 2013 auf 310 Mrd. Euro.
Man mag sich über die Bürokratie, den Regelungswahn oder die großen Summen aufregen – die vielen Beispiele, wie positiv sich ein europäischer Austausch auf die Person und Persönlichkeit vieler benachteiligter junger Menschen in unseren Einrichtungen auswirkt, zeigen, dass gerade diese Fördermittel eine gute Investition in die Zukunft Europas sind.
Stefan Ewers
Geschäftsführer
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Quelle: Christian Hampel / LAG KJS NRW