Liebe Leserin, lieber Leser,
die Jugendberufshilfe stellt einen besonderen Themenbereich der Jugendsozialarbeit dar. Vor allem die Verbesserung der individuellen Voraussetzungen junger Menschen für den Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung stehen hier im Mittelpunkt. Damit wenden sich die Angebote der Jugendberufshilfe vor allem an die Jugendlichen, denen im Anschluss an die Schule ein unmittelbarer Übergang in eine Ausbildung nicht gelingt. „Die Jugendberufshilfe ist das zentrale Handlungsfeld der Jugendsozialarbeit, da es hier direkt um die berufliche und damit um die soziale Integration (benachteiligter) junger Menschen geht“, formulierte Henrik von Bothmer v. Bothmer, H. in Fülbier, Münchmeier: Handbuch Jugendsozialarbeit; Münster 2001, S. 449. in seiner Einleitung zu Handlungsfeldern und Zielgruppen im Handbuch Jugendsozialarbeit von 2001. Die mit diesem Satz verbundene Botschaft, dass eine berufliche Integration die soziale Integration quasi zwangsläufig mit sich brächte, scheint elf Jahre später gerade für sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen nicht (mehr) zuzutreffen. Es scheint sich eher umgekehrt zu haben: Erst mit einer gelungenen sozialen Integration, d. h. einer entwickelten Persönlichkeit und Selbstständigkeit, ist eine erfolgreiche Integration in Ausbildung und Beschäftigung möglich. „Unsere Bildung zielt vor allem auf die Persönlichkeit“, unterstreichen Holger Ott vom Förderkorb Gelsenkirchen und Matthias Vitt vom Förderband Siegen-Wittgenstein, mit denen ich mich über Bildung in der Jugendberufshilfe bzw. genauer in der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit unterhalten habe.
Stefan Ewers
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Quelle: Stefan Ewers / LAG KJS NRW