Liebe Leserin, lieber Leser,
man kann trefflich darüber streiten, ob es ihn bereits heute wirklich gibt: den Fachkräftemangel. Fakt ist jedoch, dass wir in den nächsten Jahren aufgrund der Verrentung geburtenstarker Nachkriegsjahrgänge bei seit Jahren niedriger Geburtenrate mit einem Mangel an Fachkräftenachwuchs zu rechnen haben. Vor allem der Bereich der betrieblichen Ausbildung nicht studienberechtigter junger Menschen wird davon besonders betroffen sein.
Dr. Joachim Gerd Ulrich (BIBB) weist in dieser Ausgabe von „jugendsozialarbeit aktuell“ darauf hin, dass gerade die Gruppe der jungen Menschen mit sozialen Benachteiligungen und fehlender Ausbildungsreife den Kern einer „stillen Reserve“ zur Linderung des Fachkräftenachwuchses bilden. Um diese „Reserve“ zu nutzen, bedarf es zukünftig einer intensiveren Begleitung und Betreuung – sowohl in der Aktivierung und Ausbildungsvorbereitung als auch in der Durchführung der Ausbildung selbst.
Inwieweit die Wirtschaft aber zukünftig dazu bereit ist, wieder verstärkt durch die Förderung benachteiligter junger Menschen auch ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen oder ob sie ihren Bedarf an Fachkräftenachwuchs lieber durch Akquise ausbildungsreifer junger Menschen aus dem europäischen Ausland decken will, bleibt abzuwarten. Im zweiten Fall würde das Soziale unserer Markwirtschaft weiter an Bedeutung verlieren.
Den leicht gekürzten, sowie den vollständigen Artikel erhalten Sie im Anhang.
Quelle: Dr. Joachim Gerd Ulrich / BIBB