NRW: Förderschulen im Ausbau

Bildung

In Nordrhein-Westfalen planen zahlreiche Kommunen den Bau von mindestens 30 neuen Förderschulen. Das entspricht rund 6.000 zusätzlichen Plätzen. Während das Schulgesetz die inklusive Beschulung eigentlich zum Regelfall erklärt, steht diese Entwicklung im Widerspruch zur Vorgabe. Hintergrund dieser Entwicklung sind überfüllte Förderschulen, eine steigende Zahl an Kindern mit attestiertem Förderbedarf sowie ein unzureichendes Diagnoseverfahren (AO-SF), das zur Zeit reformiert wird. Aus Sicht von mittendrin e.V. habe das Land die Weiterentwicklung der inklusiven Bildung seit fast einem Jahrzehnt vernachlässigt, wodurch viele allgemeine Schulen kaum noch Kapazitäten oder Motivation haben, Kinder mit Behinderungen aufzunehmen. Eltern sähen sich daher oft gezwungen, ihre Kinder auf Förderschulen anzumelden, auch wenn sie sich eine inklusive Lösung wünschten. Besonders stark wächst der Bereich der Förderschulen für geistige Entwicklung, in dem kein Schulabschluss vorgesehen ist. Diese Entwicklung werfe die Frage auf, ob Kinder unzutreffend als kognitiv eingeschränkt eingestuft werden oder ob tatsächlich ein unerklärlich hoher Anstieg an Behinderungen vorliegt – beides wäre alarmierend.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite von mittendrin e.V. unter:
https://www.mittendrin-koeln.de/aktuell/detail/nrw-dutzende-neuer-foerderschulen-in-planung

 

Quelle: Pressemeldung von mittendrin e.V. vom 20.08.2025

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