Der Lernerfolg eines Kindes ist nach wie vor von der sozialen Herkunft der Eltern geprägt. Die soziale Kluft zwischen „Verlierern“ und „Gewinnern“ bleibt groß. Mehr als ein Fünftel der Jugendlichen in NRW bleiben zudem ohne Berufsabschluss – der dritthöchste Wert aller Bundesländer. Das sind zentrale Ergebnisse des Monitors „Bildung in NRW 2013“ der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (LAG KJS NRW). Aktuelle Statistiken und Daten aus Studien mit Fokus auf NRW liefern darin einen tiefen Einblick in die Situation ausgegrenzter Jugendlicher.
Mit dem Monitor „Bildung in NRW 2013“ möchte die LAG KJS NRW auf diese Ungleichheiten der Chancen junger Menschen aufmerksam machen. „Benachteiligten Jugendlichen wird der Zugang zu Bildung häufig verwehrt. Hier sind Politik und Gesellschaft gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um allen jungen Menschen gleiche Zukunftschancen zu gewähren“, sagt Stefan Ewers, Geschäftsführer der LAG KJS NRW. „Zu einem gelingenden Leben gehören aber nicht nur berufliche Integration und ein formaler Schulabschluss, sondern auch gesellschaftliche, kulturelle und politische Teilhabe, persönliche und soziale Kompetenzen sowie sinngebende Werte für das Leben in der Gemeinschaft.“
In NRW erhielten nur rund 39 Prozent der Schüler mit Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz. Auch damit liegt NRW im Ländervergleich hinten. Beim Übergang von Schule und Ausbildung spielen jedoch nicht nur sogenannte „harte Faktoren“ wie der Schulabschluss, die Herkunft oder die Lage auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle. Der Monitor zeigt: Auch „weiche“ Faktoren, beispielsweise die Motivation, belastende Erlebnisse in der Familie wie Trennung der Eltern oder häusliche Gewalt sowie die soziale Interaktion mit Familie, Freunden oder Betreuern sind entscheidend.
Das Ziel: Bildungsgerechtigkeit jetzt!
Damit jeder Jugendliche die gleichen Chancen im Bildungssystem hat, unabhängig von seiner Herkunft, ist ein gemeinschaftliches Handeln von Gesellschaft und Politik erforderlich.
Die Katholische Jugendsozialarbeit fordert daher:
- Außerschulische Bildungsleistungen müssen stärker anerkannt sein.
- Angebote für Menschen in schwierigen Lebenslagen dürfen nicht zurückgefahren werden.
- Jeder in Deutschland lebende Jugendliche muss die gleichen Chancen im Bildungssystem haben.
- Schulsozialarbeit soll ein Angebot für alle sein.
- Berufsorientierung muss Lebensorientierung sein.
Den Bildungsmonitor und Einleger zum Monitor erhalten Sie im Anhang.
Zur Pressemitteilung gelangen Sie über diesen Link.