Sprache, die Vielfalt anerkennt

Noch immer werden Menschen oder einzelne gesellschaftliche Gruppen aufgrund bestimmter Merkmale wie bspw. Geschlecht/geschlechtliche oder sexuelle Orientierung, Herkunft, Religion, Bildungsstand oder Behinderung ausgegrenzt, diskriminiert und abgewertet.

Begriffe und sprachliche Bilder stehen in einem historischen Zusammenhang. Sie spiegeln daher auch immer bestimmte Betrachtungsweisen und Haltungen, sozialisierte Vorstellungen und erlerntes Wissen wider. 

Sprache wird auch dazu benutzt, bestimmte gesellschaftliche Privilegien zu rechtfertigen und Ungleichheiten als gesellschaftliche Normalität zu festigen und zu definieren, wer dazu gehört und wer nicht dazu gehört. Vor allem gesellschaftliche Minderheiten sind davon betroffen, weil ihre Positionen zu selten wahrgenommen werden und Eingang in gesellschaftliche Diskurse finden. 
 

Unser Auftrag

Die LAG KJS NRW ist davon überzeugt, dass jeder Mensch – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildungsstand etc. - ein Recht auf gesellschaftliche Teilhabe hat. Wir setzen uns für eine offene Gesellschaft ein, in der Menschen unterschiedlicher Lebensweisen und Anschauungen friedlich zusammenleben und in der sie ihre Meinungen im Rahmen der demokratischen Grundordnung äußern können. Wir halten es für solch ein Miteinander für unabdingbar, sich respektvoll zu begegnen. 

Eine unserer Aufgaben ist es, Informationen weiterzugeben, politische und gesellschaftliche Entwicklungen einzuordnen bzw. Lösungsvorschläge von Politik und Gesellschaft im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Chancen junger Menschen zu kommentieren.

Uns ist dabei bewusst, dass wir durch die Beschreibung gesellschaftlicher Benachteiligungen und Entwicklungen mit dazu beitragen, einzelne Gruppen mit bestimmten sozialen Phänomenen in Verbindung zu bringen und damit die (weitere) Stigmatisierung aufrecht zu erhalten, indem vor allem auf Benachteiligungen bzw. problematische Phänomene aufmerksam gemacht wird. Wir verstehen es als unseren Auftrag, die strukturellen und gesellschaftlichen Hürden und Benachteiligungen als Ursachen zu beschreiben und dem Trend der individuellen Verantwortungszuschreibung entgegenzuwirken. Ebenso wichtig ist uns, immer wieder auch auf die positiven Entwicklungen und Potentiale von Menschen aufmerksam zu machen.

In unseren Publikationen sind wir bestrebt, respektvoll mit Themen und Menschen umzugehen und eine Sprache zu verwenden, die der Vielfalt Rechnung trägt. Dennoch werden wir in unserer Sprache immer wieder auch ausgrenzende Worte und Bilder verwenden, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Wir verwenden in unseren Texten neutrale, Plural- und Passivformen sowie das Gender-*. Hiermit wollen wir jenseits der Geschlechterdualität von Frau und Mann eine Vielfalt von Menschen benennen, die von der dualen Ansprache nicht berücksichtigt werden (z. B. Transgender oder Intersexuelle Menschen), und eine Offenheit der Selbstdefinition bieten.

 

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