Jeder Mensch möchte seine Talente und Potenziale entfalten – etwa in einem interessanten Beruf und einem erfüllten Familienleben, bei kreativen Aktivitäten oder im Engagement für Andere. All das bedeutet gesellschaftliche Teilhabe, also die Mitwirkung an den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft im Privat- und Arbeitsleben, in Freizeit, Kultur, Wissenschaft, Technik, Sport, Politik etc.
Der Schlüssel zu dieser Teilhabe ist Bildung. Doch noch immer besteht in Deutschland ein besonders starker Zusammenhang zwischen Bildung und Armut. Internationale Organisationen wie UNESCO und UNICEF, die UN-Menschrechtskommission oder die OECD kritisieren immer wieder das deutsche Bildungssystem. In kaum einem Industrieland haben es Kinder aus bildungsfernen und armen Elternhäusern so schwer, ihre Bildungschancen erfolgreich zu nutzen. Diese Benachteiligung führt unmittelbar zu schlechteren Möglichkeiten am Arbeitsmarkt und so häufig zu Einkommensarmut – und damit eben auch zum praktischen Ausschluss von vielen Formen der gesellschaftlichen Teilhabe. So wird Armut in Deutschland von einer auf die nächste Generation weitervererbt.
Daher brauchen viele junge Menschen weitere und vor allem individuelle Bildungsangebote, da sie aus dem „Regelsystem“ von Schule und Ausbildung herauszufallen drohen. Ihrer Situation und ihren Perspektiven versucht die „Lebenslage Bildung“ Rechnung zu tragen.