Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und der Universität Kopenhagen zeigt, dass Geflüchtete in Deutschland nach der Aufhebung ihrer Wohnsitzbeschränkung häufig in wirtschaftlich schwache Städte mit hoher Arbeitslosigkeit ziehen. Hauptgrund dafür ist der angespannte Wohnungsmarkt: In wirtschaftsstarken Regionen sind Wohnungen knapp und teuer, sodass viele auf günstigeren Wohnraum in strukturschwachen Städten ausweichen müssen. Gleichzeitig bieten größere Städte soziale Netzwerke, in denen bereits andere Zugewanderte leben, die Unterstützung und ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Der Umzug in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit erschwert allerdings die Integration in den Arbeitsmarkt und langfristige wirtschaftliche Selbstständigkeit. Die Studie macht deutlich, dass viele Geflüchtete nicht aus freien Stücken in wirtschaftlich schwache Städte ziehen, sondern aufgrund mangelnder Alternativen auf dem Wohnungsmarkt. Dadurch wird die Wohnungssuche zu einem entscheidenden Faktor für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Integration von Geflüchteten in Deutschland.
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https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/fluechtlinge-zieht-es-oft-in-wirtschaftlich-schwache-staedte
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)