Sehr geehrte Leser*innen,
der jüngste Wahlerfolg der AfD bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen ist nicht nur ein politisches Signal – er verändert die Rahmenbedingungen sozialer Arbeit vor Ort.
In vielen Kommunen und Kreisen hat die Partei Sitze gewonnen. Sie wird zukünftig über Haushalte, Förderstrukturen und Programme mitentscheiden, die bislang auf Vielfalt, Demokratiebildung und Chancengerechtigkeit ausgerichtet waren. Wo politische Kräfte an Einfluss gewinnen, die Inklusion, Diversität und Gleichstellung infrage stellen, drohen gerade jene Projekte geschwächt zu werden, die jungen Menschen Perspektiven eröffnen – besonders jenen, die ohnehin am Rand stehen.
Jugendsozialarbeit stärkt junge Menschen in schwierigen Lebenslagen und schafft Räume, in denen demokratische Prinzipien wie Solidarität, Toleranz und Mitbestimmung erfahren werden können. Sie lebt von Offenheit, Vielfalt und demokratischen Werten. Doch diese Arbeit gerät unter Druck, wenn politische Mehrheiten entstehen, die Projekte zur Demokratieförderung oder interkulturellen Bildung oder deren Finanzierung infrage stellen. Umso wichtiger ist es, dass Fachkräfte, Träger und Kommunen gemeinsam Haltung zeigen. Demokratiearbeit darf keine freiwillige Leistung sein – sie ist die Grundlage unseres Zusammenlebens.
Wenn kommunale Unterstützung dafür schwindet, geht mehr verloren als nur finanzielle Sicherheit: Es geht um die Erhaltung einer offenen Gesellschaft.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Stefan Ewers
Geschäftsführer
Den gesamten Artikel erhalten Sie im Anhang.
Quelle: Dr. Dierk Borstel (Fachhochschule Dortmund)