Sehr geehrte Leser*innen,
etwa zehn bis fünfzehn Prozent aller Geflüchteten, so die Schätzungen von Handicap International, haben eine Behinderung. Geflüchtete Menschen mit Behinderungen sind oft mehrfach benachteiligt – durch Sprachbarrieren, durch Unsicherheiten im rechtlichen Rahmen und durch den Mangel an spezialisierten Angeboten. Bei ihrer Aufnahme und Integration sind sie in Deutschland mit hohen Barrieren konfrontiert, denn ihr spezifischer Bedarf wird im staatlichen Prozess der Aufnahme und Integration zu wenig beachtet, weil dabei das Kriterium Behinderung nicht systematisch berücksichtigt wird.
Aufgabe ist es, diesen Menschen den Zugang zu passenden Unterstützungsangeboten zu erleichtern, ihnen mehr Teilhabe zu ermöglichen und systemische Barrieren abzubauen. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf der Schnittstelle zwischen Flüchtlingshilfe, Migrationsberatung und Behindertenhilfe. Die LAG Katholische Jugendsozialarbeit NRW führte Ende September eine dreitägige Fachtagung durch, um Expert*innen, Berater*innen sowie Interessierte aus verschiedenen Beratungsstellen und Organisationen zusammenzubringen und dieses bislang leider oft vernachlässigte Thema in den Blick zu nehmen.
Im Rahmen der Fachtagung sprach Christine Müller mit den drei Kolleg*innen Ursula Bissessar (JMD Bonn), Heike Alessio (JMD Leverkusen) und Kirsten Raaf (JMD Rhein-Erft), die auf dieses Thema aufmerksam gemacht hatten, über die aktuelle Situation in der Beratung und notwendige Veränderungen.
Stefan Ewers
Geschäftsführer
Den gesamten Artikel erhalten Sie im Anhang.
Quelle: LAG KJS NRW