Sozialer Kahlschlag für eine schwarze Null?

Jugendhilfe

Sehr geehrte Leser*innen,

angesichts der geplanten massiven Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 sind wir als LAG KJS NRW in großer Sorge, dass Angebote für benachteiligte junge Menschen deutlich eingeschränkt werden. Schon heute decken die Angebote in vielen Fällen kaum den Bedarf, sind nicht auskömmlich finanziert, werden gestrichen oder nicht verlängert, z. B. weil das örtliche Jobcenter die steigenden Personal- und Sachkosten der Verwaltung aus dem Eingliederungstitel kompensieren muss und damit weniger Mittel für die Integrationsangebote zur Verfügung stehen. Der Entwurf des Bundeshaushalts verschärft die ohnehin schwierige Situation dramatisch. Kolleg*innen, die sich seit vielen Jahren für die Benachteiligten unserer Gesellschaft einsetzen, um ihnen wenigstens noch ein Mindestmaß an Teilhabe zu ermöglichen, werden gekündigt. Und es ist an Zynismus nicht zu überbieten, wenn es dann heißt, dass sie ja zum Glück aufgrund des Fachkräftemangels sicher schnell eine Anschlussperspektive bekommen.

Mit diesen Kolleg*innen gehen viele Jahrzehnte an Kompetenz und Erfahrung in der Begleitung junger Menschen verloren, die genau auf diese kontinuierliche Unterstützung angewiesen sind. Mit ihnen werden vertrauensvolle Beziehungen zu jungen Menschen enden, die gerade aufgrund dieser Beziehungen wieder Kontakt zum und Vertrauen in das soziale Hilfesystem gewonnen haben.

Dieser Entwurf des Bundeshaushaltes wird auf dem Rücken der armen Bevölkerungsschichten die soziale Spaltung unserer Gesellschaft verschärfen. Lassen Sie uns das verhindern!

Stefan Ewers
Geschäftsführer

 

Den gesamten Artikel erhalten Sie im Anhang.

 

Quelle: Stefan Ewers (LAG KJS NRW)

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