Körperliche und seelische Gesundheit

Gesundheit und Wohlbefinden dürfen keine Frage des Geldbeutels sein. Doch ungleiche Lebensbedingungen beeinflussen die körperliche, psychische und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Alle verfügbaren Daten belegen, dass soziale Benachteiligung und Armut stark mit gesundheitlichen Belastungen einhergehen. Nicht nur der Bildungsstand, sondern auch der Gesundheitszustand hängt in Deutschland in hohem Maße von der familiären Herkunft ab.

Dass eine Wechselwirkung zwischen Gesundheit und Bildungschancen besteht, liegt auf der Hand: Wer gesundheitlich beeinträchtigt ist, ist auch in seinen Teilhabemöglichkeiten eingeschränkt. Umgekehrt verstärkt der Mangel an sozialer Integration wiederum die gesundheitlichen Risikofaktoren.

Unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind vor allem Übergewicht und Adipositas, Essstörungen wie Anorexie und Bulimie, depressive Erkrankungen sowie psychosoziale Auffälligkeiten und der Missbrauch bzw. die Abhängigkeit von Alkohol und Drogen verbreitet. All diese Erkrankungen können sich langfristig verfestigen bzw. Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Dass sich Kinder und Jugendliche immer weniger bewegen und sich problematisch ernähren, wird inzwischen auch politisch thematisiert – ebenso wie exzessiver Alkoholkonsum und der Anstieg psychosozialer Auffälligkeiten. Gerade Sucht und seelische Erkrankungen haben dabei nicht nur individuelle Ursachen, sondern sind auch ungesunden gesellschaftlichen Bedingungen wie etwa einem steigenden Leistungsdruck anzulasten.

Zwar wächst die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen unter gesundheitsförderlichen sozialen Rahmenbedingungen auf, doch einige Studien weisen darauf hin, dass inzwischen jeder fünfte junge Mensch in Deutschland unter gesundheitlichen Auffälligkeiten leidet. Diese Belastungen treten insbesondere im Schul- und Jugendalter auf – oft auch gehäuft.

Durch körperliche und seelische Belastungen können die betroffenen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre Entwicklungschancen nicht voll ausschöpfen und sind in ihren Teilhabemöglichkeiten benachteiligt.

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