Soziale Arbeit als Verhältnisarbeit

Straffälligkeit

Unter dem Banner von Prävention werden in der Sozialen Arbeit meist Maßnahmen und Trainings angeboten, die das Handeln von Individuen, meist Jugendlichen und jungen Erwachsenen, beeinflussen und verändern sollen, um deviantes, insbesondere delinquentes Verhalten zu verhindern. Die Angebote zielen insbesondere auf eine Veränderung des Wissens und Verhaltens von Individuen ab, lassen meist jedoch die sozialen Verhältnisse und Konflikte als verdeckten Ursache für abweichendes Verhalten unberücksichtigt. In einem Beitrag in der Zeitschrift forum kriminalprävention plädieren die Autor*innen dafür, nicht bei der Fokussierung auf Verhaltensänderungen stehen zu bleiben, sondern das Verhalten der Adressant*innen als Bewältigungsstrategien und als Produkt struktureller Ungleichheiten zu verstehen. Ihre Forderung lautet: Soziale Arbeit muss stärker politisch verstanden werden - sie muss Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen üben (politisch sein) und sich sozialpolitisch engagieren (politisch handeln), um auf eine Veränderung der sozialen Lebensverhältnisse abzuzielen. Sie sollte sich für eine Sozialpolitik einsetzen, die Menschen nicht marginalisiert und zu Problemfällen macht, sondern ihnen die Chance gibt, eigene Interessen zu vertreten und auszuhandeln.

Sie erhalten den Artikel auf der Webseite der Zeitschrift forums kriminalprävention unter:
https://www.forum-kriminalpraevention.de/ausgabe-042019.html

Oder direkt unter:
https://www.forum-kriminalpraevention.de/files/1Forum-kriminalpraevention-webseite/pdf/2019-04/Soziale_Arbeit_als_Verhaeltnisarbeit.pdf

 

Quelle: forum kriminalprävention 04/2019 Oktober - Dezember

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