Neue Ausbildung für Förderschüler/-innen schließt Service-Lücke

Jugendberufshilfe


Köln, 27.08.14: Auf Initiative zweier Kölner, dem Chefarzt und Psychiater am Porzer Alexianer-Krankenhaus, Dr. Manfred Lütz und Pfarrer Franz Meurer, ist ein einmaliger bundesweiter Ausbildungsgang ins Leben gerufen worden. Der „Fachpraktiker/-in Service in sozialen Einrichtungen“ soll nicht nur soziale Einrichtungen mit mehr Personal versorgen. Vielmehr wird die neuartige Ausbildung Förder- und Hauptschüler/-innen mit Lernbeeinträchtigungen und guten sozialen Fähigkeiten darin unterstützen, den Service in Behinderten-, Alten- und Krankeneinrichtungen durch mehr Ansprache und Zuwendung aufzuwerten. Dabei sollen sich die Jugendlichen vor allem um das kümmern, wofür dem Fachpersonal die Zeit fehlt: Spazieren gehen, Besorgungen machen, mit kranken oder alten Menschen reden.

Durch die persönliche Unterstützung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und mit tatkräftiger Hilfe der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK), des Landschaftsverband Rheinland (LVR), des Diözesan-Caritasverband im Erzbistum Köln (DiCV) und IN VIA Köln – verantwortlich für die Koordination und Begleitung – konnte dieses Projekt trotz anfänglicher Widerstände durchgesetzt werden.

Die bundesweit anerkannte Ausbildung, dessen Prüfung von der IHK Köln abgenommen wird, ist eine große Chance für junge, lernbehinderte Menschen.

IN VIA-Geschäftsführerin Sibylle Klings: „Jeder hat nach einer Pflichtschulzeit ein Recht auf eine Erstausbildung. Was nützt ein Einser-Abitur, wenn es an der sozialen Kompetenz fehlt, wie sie die Einrichtungen der Kranken-, Alten und Behindertenhilfe braucht?“ Auch das LVR-Integrationsamt hat die Ausbildungsinitiative von der ersten Idee bis zur Umsetzung mit unterstützt. „Um echte berufliche Alternativen für junge Menschen mit Behinderung zu schaffen und den Arbeitgebern das Potential dieser Jugendlichen zu eröffnen, müssen wir mehr Modelle wie diese schaffen: mehr Stärkenorientierung, Flexibilität und Praxisnähe – betrieblich und anerkannt“, sagt Karin Fankhaenel, Leiterin des LVR-Integrationsamtes.

Der erste Ausbildungsgang startet am 1. September 2014 mit 12 Jugendlichen, zum 1. Oktober ist ein zweiter Durchgang geplant. Die Ausbildung dauert zwei Jahre und richtet sich an Haupt- und Förderschüler/-innen ab 16 Jahren mit Lernbeeinträchtigungen und guten sozialen Fähigkeiten. Im Rahmen der Ausbildung haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihren Hauptschulabschluss zu erlangen. Ein erfolgreicher Abschluss entspricht der Qualifikation „Fachkraft im Gastgewerbe“. Im Rahmen der dualen Ausbildung wird der praktische Teil der Ausbildung (70 Prozent) in den sozialen Einrichtungen vermittelt. Den schulischen Teil (30 Prozent) übernimmt das Erzbischöfliche Berufskolleg in Köln.

Diese Pressemitteilung erhalten Sie auf der Webseite von IN VIA Köln unter:http://www.invia-koeln.de/aktuelles/aktuelles-details/article/neue-ausbildung-fuer-foerderschueler-innen-schliesst-service-luecke/1.html

Quelle: Pressemitteilung von IN VIA Köln vom 27.08.2014

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